Psychoanalyse

Die Psychoanalyse nach C. G. Jung ist eine intensivere und länger dauernde Form der Psychotherapie (die Grenze dazwischen ist allerdings fliessend). Ihr Ziel ist eine tiefer greifende Wandlung der Wahrnehmung und der Handlungsstrategien und eine Weiterentwicklung der Persönlichkeit. Eine Analyse ist bei lange anhaltenden und tiefen Störungen angezeigt aber auch bei „psychisch gesunden“ Menschen, die eine bewusste Persönlichkeitsentwicklung anstreben.

„Die Psychoneurose ist im letzten Verstande ein Leiden der Seele, die ihren Sinn nicht gefunden hat.“ (C.G. Jung)

Eine Psychoanalyse nach Jung ist in folgenden Fällen indiziert:

  • Bei strukturellen Störungen (z.B. bei narzisstischen Verwundungen, oder einer Borderline-Thematik).
  • Bei lange andauernden Depressionen und Neurasthenie.
  • Alle neurotischen Störungen, bei denen eine problemzentrierte Therapie nicht innerhalb weniger Monate eine anhaltende Symptomminderung brachte.
  • Zur Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung.
  • Zur intensiven Beschäftigung mit seinen Träumen.
  • Zur Begleitung bei einem bewussten Individuationsprozess.

Die Analyse nach C.G. Jung unterscheidet sich von der klassischen Psychoanalyse nach S. Freud in einigen Punkten:

Die Grundphilosophie Jungs erweitert den analytischen Raum: Es werden auch Fragen nach Sinn und Transzendenz gestellt. Das Ziel ist die Individuation d.h. es wird eine optimale Entwicklung des wahren Potentials des Individuums angestrebt. Die therapeutische Beziehung ist naher, persönlicher und wird nach den Bedürfnissen des Klienten oder der Klientin angepasst. Das Setting ist lockerer, d.h. 1-2 Stunden pro Woche sind üblich. Die Klienten können sitzen oder liegen.